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Bärenleite [Traditionen]
Das Bärentreiben geht auf ein altes Brauchtum zurück, das seine Ursprünge in der Vertreibung der bösen Geister des alten Jahres hat. Der Umzug durch das Dorf diente ursprünglich dem Zweck, der Bevölkerung einen Bären zu präsentieren mit Hilfe dessen Eigenschaften die bösen Geister von Haus zu Haus ausgetrieben werden konnten, um auf diese Weise, das neue Jahr mit „reiner Seele” begrüßen zu können. Als Gegenleistung werden Eier, Wurst, Getränke oder auch Geldspenden erwartet. Nach dem Umzug wird der Bär von seiner Leine gelassen, um in einem „gefährlichen Kampf” schließlich erlegt zu werden.
Baummarder [Flora und Fauna]
Der Baummarder (M. martes)(M steht für Mustelidae = Marder)
Gesehen im Wald Richtung Wollenhagen.
5 -7 km zurück (auch schon mal bis zu 15 km). Baummarder sind Einzelgänger und haben ein Revier von 1 bis 30 km², je nach Beschaffenheit und Nahrungsangebot.
Die Männchen haben ein weitaus größeres Revier, das das Revier mehrerer Weibchen einschließt. Ihr Lebensraum sind Waldgebiete, wo sie am Tage in Baumhöhlen, Greifvogelhorsten und Eichhörnchenbauten schlafen.

Zu seiner Nahrung zählen Mäuse, Eichhörnchen, Vögel, Käffer und auch Regenwürmer. Auch Pflanzliche Nahrung gehört zum Speiseplan wie Hagebutte, Wald- u. Vogelbeeren, alles was schmackhaft erscheint.
Blindschleiche (Anguis fragilis) [Flora und Fauna]
Blindschleiche (Anguis fragilis)
Die Blindschleiche ist ein Reptil,
eine sogenannte Schleiche und sollte nicht mit einer Schlange verwechselt werden.
Blindschleichen leben in Heiden, Hecken, Wiesen und Wäldern, an mäßig feuchten Orten. Sie werden bis 50 cm lang, mit einem Schlangen ähnlichen Körper und einem Echsen artigen Kopf.





Deutsche Wespe [Flora und Fauna]
Deutsche Wespe
(Paravespula germanica)
Die Deutsche Wespe erreicht eine Länge zwischen 15 und 27 mm.
Die Turmhügelburg von Lindstedt [Wissenswertes ]
In Lindstedt (Altmarkkreis Salzwedel) ist der Turmhügel am nordöstlichen Rand des Gutsgeländes weitgehend erhalten geblieben. Der ovale Hügel besitzt heute noch eine Höhe von etwa 1,5 m und einen oberen Durchmesser von etwa 15 m. Turmhügel, auch Motte genannt (château à motte), sind immer von einem Wassergraben umschlossen. In Lindstedt ist der heute verlandete Graben etwa 5 m breit gewesen. Man kann davon ausgehen, dass der Hügel ursprünglich höher angelegt war, offensichtlich ist das Erdreich, in das der Turm eingemottet war, durch Erosion langsam in den Graben abgerutscht. Der heutige Hügel besteht kompakt aus Lehm und ist somit als Fundament zu betrachten. Im Mittelalter war der Graben noch von einen aufgeschütteten Wall umgeben. Der turmtragende Hügel besaß eine Holzpalisade. Nördlich davon, etwa im Bereich des heutigen Gutshofes, lag die Vorburg, die vermutlich wiederum mit einer Grabenanlage und Holzpalisade vor Eindringlingen geschützt war. In der Vorburg befand sich der Wirtschaftshof, wie er für die landwirtschaftliche Nutzung des Lehens notwendig war. Auf ihrem Eigenbesitz, dem sogen. Allod, muss wohl die Niederadelsburg von dem 1804 erloschenen Rittergeschlecht derer v. Lindstedt, die um 1300 mit dem vakanten Herrenhof in Lindstedt belehnt wurde, erbaut worden sein.
Als erster erscheint ein Eggehard v. Lindstedt 1319 (Eggehardo de Linstede) in den Urkunden. Vielleicht kann man in ihm sogar den Erbauer der Burg sehen. Die v. Lindstedt sind eigentlich ein Zweig des Adelsgeschlechts derer von Santersleben, die im Vorharzgebiet schon 1205 in den Urkunden erscheinen und drei Wolfsangeln im Wappen trugen. Nach der Belehnung in der Altmark nennen sie sich, wie damals geläufig, nach dem Ort des Lehens. Es könnte aber auch sein, dass die Motte schon viel früher angelegt wurde, denn es existierte noch ein weiteres Adelsgeschlecht, dass sich nach dem Ort Lindstedt benannte. Dieses war in der Mittel- und Uckermark, besonders um Prenzlau verbreitet. Interessant ist, dass dieses Geschlecht das gleiche Wappen wie die altmärkischen Rittergeschlechter v. Eichstedt und v. Rundstedt mit drei gefächerten Schwertern besaß. Ursprünglich werden sie wohl eine Familie gewesen sein. Die Lindstedts in der Uckermark starben schon 1732 aus. Da es nur ein Lindstedt gibt, das Wappen aus der Altmark stammt, muss die ostelbische Linie mit größter Wahrscheinlichkeit noch im 13. Jahrhundert in Lindstedt gesessen haben. Vermutlich sind sie, wie auch andere adelige Familien, dem Aufruf der pommerschen Herzöge gefolgt und haben sich an der deutschen Besiedlung der noch vor 1250 zu Pommern gehörenden Uckermark beteiligt.
Feldmaikäfer (Melolontha melolontha) [Flora und Fauna]
Feldmaikäfer (Melolontha melolontha)
Der Maikäfer ist eine Insektenart,
die in der heutigen Zeit immer seltener zu sehen ist
Der Maikäfer ist eine Insektenart, die in der heutigen Zeit immer seltener zu sehen ist. Und das vor allem durch die starke Bekämpfung mit Pestiziden in 50 – 70 Jahre.
Denn sie haben große Schäden an Fruchthölzern, Obst- und Laubbäumen verursacht, an den sie die jungen Triebe und Blätter verspeisten. Im Stadium der Larve zerstören sie dagegen die Wurzel und schädigen Bäume und Pflanzen auf lange Sicht.
Die Merkmale des Maikäfers sind schokobraune Flügeldeckel, die mit feinen, dünnen Längslinien überzogen sind. Sein Kopf mit den Bauchstücken ist glänzend schwarz, die Seiten (Flanken) des Hinterleibs sind mit weißen Dreiecken verziert. Mit einer Körpergröße von 18 – 30 mm, ist der Maikäfer ein schöner Brummer.
Männliche und Weibliche Maikäfer, kann man gut an einem Merkmal unterscheiden. An ihren Fühlern. Die des Männchens haben am Ende 7 Lamellen und die des Weibchen 6, die wie ein kleiner Fächer aussehen. Beim Männchen befinden sich mehr als 10.000 Geruchssensoren auf seinen lamellenartigen Fühlern, mit dem er die Weibchen zur Paarungszeit aufspürt.
Haben sich zwei Maikäfer gefunden und die Paarung vollzogen, legt das Weibchen in einer Erdhölle, 15 – 30 Eier ab.
Für diese Arbeit sind die Vorderbeine des Weibchens mit kleinen Grabschaufeln versehen.
Nach 4 – 6 Wochen schlüpfen die Larven aus den Eiern und ernähren sich als erstes vom Kot, den das Weibchen zu den Eiern gelegt hat.
Mit dem Kot werden wichtige Bakterien aufgenommen, die den Larven bei der Wurzelverdauung helfen. So verbringt die Larve 3 - 4 Jahre tief im Boden.
Wenn das letzte Jahr anbricht, gräbt die Larve im Boden eine Höhle, wo sie sich verpuppt um dann im Herbst als Maikäfer auszuschlüpfen. Der Maikäfer bleibt aber bis zum nächsten Frühjahr in seiner Erdhöhle und verlässt diese Ende April, Anfang Mai.
Willkommen ist der Maikäfer auch ganzbesonderen Feinschmeckern, wie den Vögeln, Fledermäusen, Wildschweinen und Mardern, denn durch seinen hohen Eiweißgehalt, auch als Larve wird er immer dankbar angenommen.




Feldscheune Isenschnibbe [Wissenswertes ]
Feldscheune Isenschnibbe |
Definition: Die "Mahn- und Gedenkstätte Isenschnibber Feldscheune" befindet sich ca. zwei Kilometer nordöstlich von Gardelegen und etwas abseits von der Landstrasse nach Bismark. Kurz vor dem Ende des II. Weltkrieges wurden am 13. April 1945 in der Feldscheune des Rittergutes "Isenschnibbe" 1016 KZ-Häftlinge von ihrer Wachmannschaft bestialisch umgebracht, einen Tag bevor Gardelegen von amerikanischen Truppen befreit wurde. |
Im Frühjahr 1945 begannen die Nationalsozialisten mit der Räumung der Konzentrationslager im zentralen Bereich des Deutschen Reiches. Die in der Isenschnibber Feldscheune ermordeten Häftlinge kamen überwiegend aus den Lagern Neunengamme bei Hamburg und Mittelbau-Dora bei Nordhausen, ihre Transporte wurden Anfang April 1945 in Marsch gesetzt. Zwischen dem 7. und 11. April trafen mehrere Züge auf den Bahnstationen Mieste, Bergfriede und Letzlingen ein. Durch das schnelle Vorrücken der amerikanischen Truppen gegen die Elbe wurde das Gebiet um Gardelegen eingekesselt und dadurch den Zügen der Weg für die Weiterfahrt versperrt. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich im Landkreis Gardelegen etwa 4000 bis 5000 Häftlinge. Zur Verstärkung der Wachmannschaften wurden von den SS-Transportführern paramilitärische Verbände des Volkssturms und der Hitlerjugend sowie Soldaten einer in der Nähe stationierten Luftwaffeneinheit rekrutiert, aber auch unter den Häftlingen fanden sich zahlreiche Freiwillige. Am 11. und 12. April wurden die Häftlinge in Marschgruppen aufgeteilt und auf verschiedenen Routen in Richtung Gardelegen getrieben. Allein auf diesen Todesmärschen nach Gardelegen wurden mindestens 373 Häftlinge von den Wachmannschaften erschossen. Bis zum 13. April erreichten ungefähr 1100 Häftlinge Gardelegen, dort brachte man sie zunächst auf ein Kasernengelände der Wehrmacht am nördlichen Stadtrand. Am späten Nachmittag des 13. April teilte man die Häftlinge in kleinere Kolonnen auf und führte diese zu einer ca. zwei Kilometer außerhalb der Stadt gelegenen massiv gemauerten Feldscheune. Die Scheune war kniehoch mit Stroh gefüllt, welches bereits am Nachmittag von der SS mit Benzin getränkt worden war. Als gegen 19 Uhr die letzte Kolonne dort eintraf, wurden die Häftlinge unter Schüssen und Schlägen in die Scheune getrieben und die Tore verbarrikadiert. Der erste Versuch, die Scheune mit Fackeln anzuzünden scheiterte, obwohl die Häftlinge in der Scheune in Panik gerieten, gelang es einigen bedachtsamen die Brandstellen mit Hilfe von Mänteln und Wolldecken zu ersticken. Daraufhin öffnete man eines der Tore. Die 111 Mann starke Wachmannschaft hatte inzwischen vor der Scheune eine doppelte Postenkette gebildet und feuerte mit Maschinengewehren und Panzerfäusten durch das offene Tor auf die Menschenmenge in der Scheune. Die Häftlinge die versuchten durch die Tore zu entkommen starben im Kugelhagel der Maschinengewehre, an den Toren häuften sich Berge von Toten die übrigen erstickten qualvoll in den Flammen oder verendeten durch die Hitze. |
Das Massaker dauerte mehrere Stunden bis in die Nacht. Noch in derselben Nacht orderte der verantwortliche Kampfkommandant Einheiten des Volkssturms, der Feuerwehr und der Technischen Nothilfe aus Gardelegen und den umliegenden Dörfern um am nächsten Tag die Spuren des Massakers zu beseitigen. Diese begannen in den frühen Morgenstunden des 14. April mit dem Ausheben eines 55 Meter langen und 0,9 Meter tiefen Grabens in dem die Leichen verscharrt werden sollten. Während die Toten verscharrt wurden fand man in der ausgebrannten Scheune noch lebende und schwerverletzte Häftlinge, diese wurden von den Wachen zum Graben gebracht und dort durch einen Genickschuss ermordet. Aufgrund der näherkommenden amerikanischen Truppen wurden die Arbeiten am Nachmittag abgebrochen. Am Abend des 14. April 1945 erreichte die 102. Infanterie Division der U.S. Army Gardelegen, die Stadt und alle Wehrmachtseinheiten wurden kampflos den amerikanischen Truppen übergeben. Bei der Erkundung der Umgebung entdeckten die Amerikaner am späten Vormittag des 15. April die Scheune und das am Tag zuvor angelegte Massengrab. Mit der Aufklärung des Massakers beauftragte man Spezialisten der US-Army, die dieses Kriegsverbrechen ausführlich dokumentierten. Dabei wurden aus den noch in der Scheune liegenden Leichenbergen 8 Überlebende geborgen. Insgesamt haben nur 25 Häftlinge das Massaker überlebt. Am 21. April 1945 begann man mit der Bestattung der Opfer, sie wurden auf einem neu angelegten Sonderfriedhof in einem weißen Bettlaken in Einzelgräbern beerdigt. Die Bestattungsarbeiten dauerten vier Tage. Es wurden 586 Leichen exhumiert und 430 noch unbeerdigte Tote aus der Scheune geborgen. Jedes Opfer wurde registriert und soweit möglich identifiziert. Am 14. April 1946 wurde durch Überlebende der Todesmärsche ein Gedenkstein für die Opfer des Massakers eingeweiht. |